
Düfte, Aromen, ätherische Öle, Parfümes begleiten uns in unserm Leben. Vielen neue und besondere Duftnoten entstehen. Die Vielfalt ist enorm. Wie werden sie gewonnen und wie wirken Sie sich auf uns und unseren Organismus aus…
Wie schädlich sind Duftstoffe in der Kosmetik für uns?
Zeitreise
Duftstoffe begleiten uns seit Urzeiten, durch alle Epochen. Ägypter, Griechen, Römer und Araber benutzten die Aromastoffe, um den Göttern zu danken oder um sie gnädig zu stimmen. Auch für Verehrungen, Beerdigungen, Opferrituale und Salbungen wurden pflanzliche Düfte genutzt.
Zedernholz, Myrrhe, Weihrauch standen bei den Zeremonien zur Wahl. Mimose, Minze, Zimt wurden als Räucherstäbchen oder als Zutat für ätherische Öle genutzt.
Düfte stehen auch für Romantik und Sinnlichkeit „ein Hauch von Sünde“. Auch glaubten die Menschen an die Vertreibung von Krankheiten durch Duftstoffe.
Wie werden die Duftstoffe hergestellt?
Die Entdeckung der Destillation fand bereits im 3. Jahrhundert in Persien statt. Die Perser nutzten diese Errungenschaft und produzierten Rosenwasser. Dafür sind sie noch heute bekannt.
Duftstoffe stammen oft aus der Pflanzenwelt. Sie werden in Form von Ätherischen Ölen, Balsamen oder Harzen gewonnen. Die Verfahren nennt man Extraktion, Kaltpressung, Enfleurage, und Destillation.
Es gibt mehr als 100 ätherische Öle. Rosmarin-, Vanille-, Rosen- und Teebaumöl sind nur einige. Diese werden allein oder als Kombination verwendet.
Riechstoffe aus der Tierwelt kennen wir auch unter:
- Moschus – süßlich, herb-animalisch (ähnlich wie sich zersetzender Harn). Drüsensekret asiatischer Hirschart
- Zibet – unverarbeitet riecht es nach Katzenausscheidung. Drüsensekret der Zibet Katze
- Castoreum (Bibergeil) – Drüsensekret kanadischer/sibirischer Biber
- Ambra – krankhafte Ausscheidung der Magen-Darmdrüse des Pottwals
Diese Stoffe sind selten, sehr kostbar und tierische Inhaltsstoffe nicht mehr zeitgemäß. Sie werden daher synthetisch nachempfunden.
Nun ist die Wissenschaft so weit fortgeschritten, dass nicht nur edle Parfums kreiert werden. Auch die Herstellung von synthetischen Stoffen ist möglich. Dadurch können kostengünstige Düfte erzeugt werden.
Heute liegt die Herstellung von Riechstoffen in den Händen der Chemiker und Parfümeure.
Komplimente sind wie Parfüm. Sie dürfen duften, aber nie aufdringlich sein.
Oscar Wilde
Warum Duftstoffe in der Kosmetik?
Wie erkenne ich die Duftstoffe?
Der einfachste Weg, ist nach den Bezeichnungen auf der Kosmetikverpackung zu schauen. Du findest Bezeichnungen wie Parfum, Flavour, Fragrance oder Aroma.

Wenn du es genauer wissen möchtest, musst du dir die ausgewiesenen INCI Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe anschauen.
Es gibt aber mehr als 3.000 einzelne Inhaltsstoffe. Wie oben bereits erwähnt können diese einzeln oder als Duftstoffkomplex auftreten. Also eine Herausforderung.
Es gibt 26 Riechstoffe in der Kosmetikverordnung, die häufiger zu allergischen Reaktionen führen und daher immer einzeln aufgelistet sind.
26 deklarationspflichtige Duftstoffe
- Alpha-Isomethyl Ionone
- Amyl Cinnamal
- Amylcinnamyl Alcohl
- Anise Alcohol
- Benzyl Alcohol
- Benzyl Benzoat
- Benzyl Cinnamate
- Benzyl Salicylate
- Butylphenyl Methylpropional
- Cinnamal
- Cinnamyl Alcohol
- Citral
- Cirtronellol
- Coumarin
- Eugenol
- Evernia Furfuracea Extract
- Evernia Prunastri Extract
- Farnesol
- Geraniol
- Hydroxycitronellal
- Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyd
- Isoeugenol
- Linalool
- Hexyl Cinnamal
- Limonene
- Methyl 2-Octynoate
Folgende Duftstoffe sind starke Allergieauslöser
- Eichenmoos (Evernia prunastri extract)
- Baummoos (Evernia furfuracea extract)
- Isoeugenol
- Cinnamal
Diese gehen aus Studien und Datenvergleiche des Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken hervor. Beim Bundesamt für Verbraucherschutz findet ihr noch weitere Informationen zur Kennzeichnung von Duftstoffen.
Auch künstliche Moschus-Düfte stehen im Verdacht, allergieauslösend zu sein. Es ist zudem wahrscheinlich das sie hormonell wirksam und sogar krebserregend sind
Naturkosmetik
Achtung: Nicht nur in normaler Kosmetik sind Duftstoffe bedenklich. Auch in Naturkosmetik kommen diese vor. Coumarin, Citral oder Linalool findest du in Naturkosmetik-Produkten.
Wie reagiert der Körper auf eine Duftstoffallergie?
Hautreaktionen zeigen sich nicht nur durch Duftstoffe in Parfums und Körperpflegeprodukte. Auch Waschmittel können diese Allergieform auslösen. Deine Haut reagiert mit den folgenden Zeichen.
Hautreaktionen:
- Jucken
- Rötungen
- Quaddeln
- Pusteln
Bestimmte Berufsgruppen wie Kosmetikerin und Friseure sind besonders betroffen.
Bei Anzeichen oder Reaktionen suche bitte einen Arzt auf um Verschlimmerungen zu verhindern und mögliche Maßnahmen zu besprechen.

Duftstoffallegien treten bei ca. 10% der Menschen auf. Wechselst du häufiger deine Pflegeprodukte, teste diese am Besten vor dem Auftragen an einer sensiblen Stelle. Hinter dem Ohr oder in der Armbeuge. Wenn du den Verdacht einer Allergie hast und alles ausschließen möchtest, frage deinen Hautarzt nach einem Allergietest.
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Liebe dein Leben, liebe deine Haut, liebe dich.
Bleib gesund
Deine Sylvia